Onkologiekongresse
0
3
6
9
12
15
1,0
0,8
0,6
0,4
0,2
0
Anzahl mit Risiko
Vd
DVd
247
251
181
241
106
145
25
56
5
11
0
0
HR: 0,30 (95%-KI: 0,21-0,43);
p
<0,0001
Median: 7,3 Monate
Ein-Jahres-TTP
Monate
Anteil Überlebender ohne Krankheitsprogress
28,8 %
Vd
DVd
Median: noch nicht erreicht
65,4 %
Abb. 4
9
Durch die Dreier-
kombination DVd kommt
es bei Patientenmit multi-
plemMyelom im Vergleich
zu Vd zu einer 70%igen
Reduktion des Risikos
zur Progression. Nach
einem Jahr warenmehr
als doppelt so viele Pati-
enten imDVd-Arm noch
nicht progredient (65 %
vs. 28,8 %).
TTP
Dauer
bis zum Krankheitspro-
gress,
V
Bortezomib,
d
Dexamethason,
DVd
Bor-
tezomib/Dexamethason
plus Daratumumab. (Mit
freundl. Genehmigung von
A. Palumbo, Turin, ASCO
2016)
nun untersucht, ob es in Abhängigkeit
von der Tumorlokalisation einen Unter-
schied beim OS und PFS gibt
[ 9 ]. In
diese Analyse gingen die Patienten mit
KRAS
wt der Hauptanalyse, aber auch
die mit
KRAS
-Mutationen aus der An-
fangszeit der Studie vor dem Amend-
ment ein. Deutlich zeigte sich zunächst,
dass die Patienten mit primärem Befall
auf der linken Seite eine signifikant bes-
sere Prognose hatten als diejenigen mit
Primärbefall der rechten Seite (media-
nes OS 33,3 Monate vs. 19,4 Monate;
p
<
0,0001). Diejenigen, die Cetuximab er-
halten hatten, lebten mit linksseitigem
Tumor 36 Monate lang vs. 16,7 Monate
mit rechtsseitigen Tumoren. Ein ähnli-
cher Trend zeigte sich bei den Bevacizu-
mab-Patienten (OS 31,4 vs. 24,2 Monate
– links vs. rechts). Bei der Analyse der
Patienten nur mit Befall der rechten Seite
ergab sich aber ein überraschendes Er-
gebnis: Während es bei der Gesamtana-
lyse der Studie 80405 keine Unterschie-
de zwischen den beiden Therapien gege-
ben hatte, zeigte sich hier in der Grup-
pe mit der schlechteren Prognose, also
dem rechtsseitigen Befall, ein deutlicher
Vorteil für Bevacizumab: Diese Patienten
lebten 24,2 Monate vs. diejenigen unter
Cetuximab-Therapie, die nur 16,7 Mo-
nate lebten. Umgekehrt verhielt es sich
bei den Patienten mit linksseitigem Pri-
märbefall: Sie hatten mit Cetuximab ein
längeres OS als diejenigen, die mit Beva-
cizumab behandelt worden waren (36 vs.
31,4 Monate). Auch in der kleinen Grup-
pe der Patienten mit
KRAS
-Mutationen
(
n
= 213) lebten diejenigen mit links-
seitigem Primärbefall länger als die Ver-
gleichsgruppe (30,3 vs. 23,1 Monate).
Wenn diese Daten auf den ersten
Blick auch für eine Therapie mit Beva-
cizumab bei rechtsseitigem Primärbefall
sprechen, hielten die Autoren doch fest,
dass die CALGB/SWOG-80405-Studie
ursprünglich gar nicht für diese Analy-
sen der Tumorlokalisation geplant und
ausgelegt war und es deutliche Inbalan-
zen bei den einzelnen Patientengruppen
gegeben habe (z. B. Alter, Metastasen-
lokalisation), die auch nicht stratifiziert
worden waren. Insofern sollten die Er-
gebnisse weiterer Studien, die besonders
die unterschiedlichen Kolonseiten im
Fokus haben, abgewartet werden.
Zielgerichtete Therapien
Zielgerichtete Therapien schon in
Phase 1
In Metaanalysen von Phase-2- und -3-
Studien konnte schon gezeigt werden,
dass individualisierte Therapien zu bes-
seren Resultaten führen. Eine Datenre-
cherche ergab nun erstmals, dass die-
ser Nutzen sich auch schon in Phase-
1-Studien zeigt. Bei PubMed wurden in
dieser Analyse 346 zwischen Januar 2011
und Dezember 2013 publizierte einarmi-
ge Phase-1-Studienmit insgesamt 13.203
Patientenausgewählt und indasDatenre-
view aufgenommen
[ 10 ]. Wichtig dabei
war, dass in den Phase-1-Studien nicht
nur Toxizität, sondern auch angemessene
Effektivitätsendpunkte ermittelt worden
waren. Dabei handelte es sich in die-
ser Analyse um Ansprechraten (RR) und
PFS. Das OS als Endpunkt war nicht
inkludiert, da davon in diesen frühen
Studien selten berichtet wird. In den Be-
handlungsarmen, die Biomarker für eine
Behandlungsselektion verwendet hatten,
wurden RR (
n
= 351 Studienarme; 13.203
Patienten), PFS (
n
= 45 Arme; 1700 Pati-
enten) und die Toxizitätsrate (
n
= 351 Ar-
me; 13.203 Patienten) verglichenmit den
Studienarmen, die keine Behandlungs-
selektion durchgeführt hatten. Es zeigte
sich, dass der personalisierte Ansatz un-
abhängig von anderen Faktoren die RR
verbesserte (30,6 % vs. 4,9 %,
p
< 0,0001)
und auch das PFS verlängerte (5,7 vs.
2,95 Monate,
p
= 0,0002).
Eine Subanalyse derjenigen Studien-
arme, in denen zielgerichtete Medika-
mente getestetwordenwaren(
n
=243Ar-
me), ergab, dass diejenigen, die eine bio-
markergesteuerte Strategie gewählt hat-
ten, zu statistisch signifikant besseren
RR führten als diejenigen, die zwar eine
zielgerichtete Therapie untersucht, aber
keinen Biomarker zur Patientenselekti-
on eingesetzt hatten (31,1 % vs. 5,1 %;
Der Onkologe