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0

Anzahl mit Risiko

Gem

GemCap

366

364

302

328

207

219

109

139

61

83

27

50

9

19

3

10

0

1

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

10

20

Gemcitabin

Dauer seit Randomisierung (Monate)

Gesamtüberleben (%)

Gemcitabin plus Capecitabin

30

40

50

60

70

80

3-Jahres-Überlebensrate

Operation plus Gemcitabin: 16%

Operation plus Capecitabin und Gemcitabin: 29%

Abb. 3

8

Für Patientenmit Pankreaskarzinom, die nach einer Operation eine adjuvante Therapie aus

Gemcitabin plus Capecitabin erhielten, wurde das Gesamtüberleben imVergleich zu denjenigen, die

adjuvant nur mit Gemcitabin behandelt wurden, signifikant verlängert.

Gem

Gemcitabin,

Cap

Capeci-

tabin. (Mit freundl. Genehmigung von Prof. Dr. J. P. Neoptolemos, Liverpool, ASCO 2016)

Nach 3 Jahren war es in der CEM-

Gruppe bei 48,8 ± 4,0 % der Kinder zu

keinem Ereignis gekommen vs. 61,8 ±

4,1 % in der TC: CEM-Gruppe (

p

=

0,0082;

.

Abb.

2 )

. Die Überlebensraten

nach 3 Jahren unterschieden sich nicht

signifikant (69,0 %vs. 73,8 %;

p

=0,2563).

An Nebenwirkungen kam es zu Infek-

tionen, Schleimhautentzündungen und

hepatischer Toxizität, aber diesbezüglich

waren die Unterschiede zwischen den

beiden Gruppen nicht signifikant. Diese

Studie würde nach Ansicht der Autorin

J. R. Park, Washington, den bisherigen

Standard, diese Kinder zu behandeln,

ändern.

Pankreaskarzinome

Längeres Überleben nach

Pankreasoperation durch

Chemotherapiekombination

mit Capecitabin

In einer europäischen Phase-3-Studie –

einer der größten jemals bei Pankreas-

krebs durchgeführten – konnte gezeigt

werden, dass orales Capecitabin, wenn

es einer Gemcitabin-Therapie in der

Adjuvanz hinzugefügt wird, das Über-

leben der Patienten verlängert

[ 6 ]

. In

die ESPAC-4-Studie wurden zwischen

Oktober 2008 und September 2014

732 Patienten mit operablem duktalem

Adenokarzinom des Pankreas in frühem

Stadium rekrutiert. Zwölf Wochen nach

erfolgter Operation wurden sie rando-

misiert und in beiden Armen 24Wochen

lang adjuvant behandelt, entweder mit

Gemcitabin (1000 mg/m

2

Tage 1, 8, 15;

6 Zyklen) oder mit Gemcitabin in der

gleichen Dosierung plus Capecitabin

(1660 mg/m

2

/Tag; 21 von 28 Tagen).

Im November 2015 erfolgte die Ana-

lyse desOS, demersten Studienendpunkt

durch ein unabhängiges Komitee. Das

mediane OS betrug für die Patienten

im Kombinationsarm GEM/CAP 28,0

(95 %-KI 23,5–31,5) vs. 25,5 (22,7–27,9)

Monate im GEM-Arm (HR 0,82;

p

=

0,032). Noch deutlicher wurde der Un-

terschied nach einer längeren Zeit: Die

beiden Kurven beginnen nach ca. 2 Jah-

ren, sich zu trennen, und die Fünfjah-

resüberlebensraten betrugen 29 % im

Kombinationsarm, aber nur 16 % im

Gemcitabin-Arm (

.

Abb.

3 )

. Insgesamt

gab es in den beiden Gruppen keine we-

sentlichen Unterschiede bezüglich der

Art und Schwere der Nebenwirkungen.

Zu schwerer Diarrhö (14 vs. 5 Patien-

ten), Neutropenie (38 % vs. 24 %), Hand-

Fuß-Syndrom (7 % vs. 0 %) und Fatigue

(16 vs. 14 Patienten) kam es allerdings

etwas häufiger mit jeweils signifikanten

Unterschieden im Kombinationsarm.

Die Lebensqualität war trotzdem in den

beiden Gruppen als vergleichbar erfasst

worden. Auf der Basis dieser Studie sollte

nach Ansicht der Autoren diese adjuvan-

te Kombinationstherapie aus Gemcitabin

und Capecitabin der Standard für Pa-

tienten nach einer Pankreasresektion

werden.

Metastasierte kolorektale

Karzinome

Primäre Lokalisation als

prognostischer Parameter

Eine retrospektive Analyse der CALGB/

SWOG-80405-Studie konnte zeigen, dass

dieLokalisationdesPrimärtumors inner-

halb des Kolons Hinweise auf das Überle-

ben gibt und bei der Auswahl der optima-

lenTherapie fürdenindividuellenPatien-

ten evtl. sogar helfen kann. Im der Ori-

ginalstudie der CALGB/SWOG-80405-

Studie waren Patienten mit fortgeschrit-

tenem/metastasiertemKolonkarzinom –

unselektiert imHinblick auf ihren

KRAS

-

Zustand –, die zunächst FOLFOX oder

FOLFIRI in der Erstlinientherapie beka-

men, randomisiert worden und erhielten

dann im Arm A zusätzlich zu der Che-

motherapie (CT) Cetuximab, im Arm B

CT + Cetuximab + Bevacizumab und im

Arm C CT + Bevacizumab. Aufgrund

neuerer Daten wurde diese Studie im Ju-

ni 2008 insofern ergänzt bzw. verändert,

dass die Patienten im Hinblick auf ihren

KRAS-Zustand selektiert erfasst wurden

und nur noch die mit

KRAS

-Wildtyp (wt;

Kodons 12 und 13) rekrutiert wurden.

Außerdemwurde der ArmB gestoppt, da

es nicht mehr sinnvoll war, zwei Biologi-

cals gleichzeitig einzusetzen. Vor 2 Jahren

während des ASCO2014 wurden die Da-

ten dieser Studie nach dem Amendment

präsentiert und zeigten bei den Patien-

ten mit

KRAS

wt (Kodons 12 und 13;

n

= 1137) weder im Hinblick auf das OS

noch auf das progressionsfreieÜberleben

(PFS) einen signifikanten Unterschied in

den beiden Armen mit Cetuximab bzw.

Bevacizumab (OS 29,9 vs. 29,0 Mona-

te; PFS 10,4 vs. 10,8 Monate;

[ 7 ]

). Auch

bei der Analyse der Patienten mit allen

KRAS

-Wildtypen (

n

= 526) ergab sich

kein signifikanter Unterschied im Hin-

blick auf das OS (32,0 vs. 31,2 Mona-

te) und das PFS (11,4 vs. 11,3 Monate)

[ 8 ]

. Somit ergaben beide Analysen kei-

nen Hinweis darauf, ob eine der beiden

Therapien besser sein würde.

In einer retrospektiven Analyse die-

ser CALGB/SWOG-80405-Studie wurde

Der Onkologe