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control

rituximab

control

104

105

63

73

45

58

34

47

months

25

35

19

26

14

18

6

10

3

5

# at risk

rituximab

HR, 0.66 [0.45-98]

p = 0.038

0

12

24

36

48

60

72

84

96

probability of EFS

0.00

0.25

0.50

0.75

1.00

Abb. 1

9

Für die Patienten

im Rituximab-Arm ergab

sich ein signifikant längeres

ereignisfreies Überleben.

(Nach

[ 6 ]

)

Multiples Myelom

Einer der weltweiten Therapiestandards

für Patienten mit rezidiviertem oder re-

fraktäremmultiplemMyelom (R/RMM)

ist die Kombination aus dem Immun-

modulatorLenalidomid (Revlimid

®

)und

Dexamethason, die beide oral gegeben

werden können. Um die Wirksamkeit

zu steigern, kann ein Proteasominhibitor

zugegeben werden. Bis jetzt stehen Pro-

teasominhibitoren wie Bortezomib oder

Carfilzomibnur als intravenöse oder sub-

kutane Formulierungen zur Verfügung.

Ixazomib ist der erste oral zu applizieren-

de Vertreter dieser Klasse. Eine Phase-

3-Studie (TOURMALINE-MM1) unter-

suchte seineWirksamkeit

[ 7 ]

. 722Patien-

tenmitR/RMMwurdenrandomisiertfür

Lenalidomid/Dexamethason (RD) plus

Placebo oder Ixazomib an den Tagen 1,

8 und 15 eines Zyklus (IRD) bis zum

Progress oder dem Auftreten intolera-

bler Nebenwirkungen. Zum Zeitpunkt

der ersten Interimsanalyse nach einem

medianenFollow-up von15Monatenbe-

trug das mediane PFS 20,6 vs. 14,7 Mo-

nate (IRD vs. Placebo-RD;

p

= 0,012).

Durch Ixazomib erhöhte sich die Toxi-

zität der Behandlung im Vergleich zu

RD nur geringfügig. Bei 68 % vs. 61 %

der Patienten kam es zu schweren, aber

nicht lebensbedrohlichen Nebenwirkun-

gen.VonderFDAwurde Ixazomibbereits

imNovember zugelassen. Damit steht für

R/R MM jetzt eine wirksame und aus-

schließlich orale Dreierkombination un-

ter Einschluss eines Proteasominhibitors

zur Verfügung.

Chronisch-lymphatische

Leukämie

Ibrutinib „first line“ wirksamer als

Chlorambucil

Das Arsenal an wirksamen Medikamen-

ten zur Behandlung der CLL ist mittler-

weile beträchtlich. Nach den Empfehlun-

gen der deutschen CLL-Studiengruppe

(DCLLSG) werden sie in Abhängigkeit

von Alter und Gesamtgesundheitszu-

stand des Patienten sowie vom Muta-

tionsstatus eingesetzt. Auf drei Studien

zur CLL, die mit neuen Substanzen be-

achtliche Ergebnisse ausweisen, wurde

während des ASH-Kongresses besonders

hingewiesen. Sie könnten zu Ergänzun-

gen der DCLLSG-Empfehlungen führen,

nach denen etwa der BTK-(Brutons-Ty-

rosinkinase-)Inhibitor Ibrutinib erst in

der Zweitlinientherapie oder nur bei un-

günstigem Mutationsprofil schon „first

line“ verwendet werden sollte. Eine

randomisierte Phase-3-Studie (RESO-

NATE-2) legt nun nahe, Ibrutinib be-

sonders bei älteren Patienten bereits in

der Erstlinientherapie einzusetzen

[ 8 ]

.

Hier wurden 269 Patienten über 65 Jah-

re (median 73 Jahre) mit zuvor noch

nicht behandelter CLL/SLL mit täglich

Ibrutinib oder mit Chlorambucil an den

Tagen 1 und 15 eines 28-tägigen Zy-

klus bis zur Progression behandelt. Nach

einemmedianenFollow-up von18,4Mo-

naten hatte Ibrutinib den Auswertungen

zufolge das Risiko für Progression oder

Tod um 91 % gesenkt (HR 0,09; 95 % CI:

0,04–0,17;

p

< 0,0001;

.

Abb.

2 )

. Nach

zwei Jahren lebten noch 97,8 % im Ibru-

tinib- vs. 85,3 % im Chlorambucil-Arm.

Insgesamt zeigen 90,4 % vs. 35,3 % der

Patienten ein Therapieansprechen. Die

mediane Behandlungsdauer betrug 17,4

vs. 7,1 Monate für Ibrutinib vs. Chlo-

rambucil. Ibrutinib verbesserte auch sig-

nifikant die Knochenmarkfunktion mit

anhaltendem Anstieg des Hb-Werts und

derThrombozytenzahlen. An Nebenwir-

kungen traten unter Ibrutinib am häu-

figsten (

20 %) Diarrhö, Fatigue, Husten

und Übelkeit auf, unter Chlorambucil

Übelkeit, Fatigue, Neutropenie, Anämie

und Erbrechen. Therapieabbrüche auf-

grund der Nebenwirkungen waren im

Ibrutinib-Arm seltener (9 % vs. 23 %).

Der Onkologe 3 · 2016

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