Background Image
Previous Page  5 / 6 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 5 / 6 Next Page
Page Background

der erweiterten ALND gezeigt werden.

Eric Winer, Dana Farber Institut, Boston,

der Moderator des Vortrags führte die-

sen Effekt auch auf die stark verbesserten

systemischen Chemotherapien und Tech-

niken der Radiotherapie zurück.

Angiogenesehemmer

bei Ovarialkarzinom

Ein Hinzufügen des Angiogenesehem-

mers Bevacizumab (BEV) zur initialen

Chemotherapie und anschließende Er-

haltungstherapie mit BEV konnte in ei-

ner Phase-III-Studie bei Frauen mit fort-

geschrittenen Ovarialkarzinomen (Stadi-

um III und IV) die Krankheitsprogressi-

on verzögern [$#]. Nach der Primärope-

ration wurden $+"( Frauen randomisiert

und nach einem der ( folgenden Proto-

kolle behandelt:

F

) Zyklen Paclitaxel/Carboplatin plus

Placebo Zyklen '–'' (Arm $),

F

) Zyklen Paclitaxel/Carboplatin plus

Bevacizumab Zyklen '–), Plazebo

Zyklen "–'' (Arm '),

F

) Zyklen Paclitaxel/Carboplatin plus

Bevacizumab Zyklen '–) plus Erhal-

tungstherapie mit Bevacizumab Zy-

klen "–'' (Arm ().

Wegen der Blutungsgefahr nach der Ope-

ration wurde in den Armen II und III

erst in Zyklus ' mit Bevacizumab begon-

nen. Nach einem medianen Follow-up

von rund $" Monaten zeigte sich in Arm

( mit bis zu $# Monaten Bevacizumab-

Erhaltungstherapie ein statistisch signifi-

kant längeres progressionsfreies Überle-

ben (PFS) von median $%,$ Monaten im

Vergleich zur alleinigen Standardchemo-

therapie (Arm I, PFS=$#,( Monate). Bei

Kombination von Chemotherapie und

Bevacizumab ohne Bevacizumab-Erhal-

tung war kein signfikanter Unterschied

zur alleinigen Chemotherapie erkennbar

(PFS $$,' Monate).

Hypertonie der Grade III und IV ent-

wickelte sich mit Bevacizumab, insbe-

sondere bei Erlaltungstherapie, deutlich

häufiger (&,% und $# vs. $,)*). Auch zu

Perforationen, Blutungen oder Fistelbil-

dungen ≥Grad ( kam es bei mehr Patien-

tinnen (',) bzw. ',( vs. #,+*). Unter Be-

vacizumab-Erhaltung wurde außerdem

häufiger Proteinurie ≥Grad ( beobachtet,

was auf eine Glomerulonephritis hinwei-

sen kann. Angesichts der bekannten Ne-

benwirkungen von Bevacizumab soll-

te mit den Patientinnen sehr individuell

besprochen werden, ob diese Erhaltungs-

therapie als Behandlungsoption in Erwä-

gung zu ziehen ist. Festzuhalten bleibt,

dass erst die Erhaltungstherapie mit Be-

vacizumab und nicht schon die Zugabe

des Antikörpers zur Chemotherapie zu

einer Verlängerung des PFS führte und

dass sich die entsprechenden Kaplan-

Meier-Kurven für die ( Arme nach Be-

endigung der Erhaltungstherapie wieder

annähern (

.

Abb. 2

).

Cetuximab ohne Nutzen bei

kolorektalen Karzinomen

im Stadium III

FOLFOX ist eine der adjuvanten Stan-

dardtherapien für das Stadium III des ko-

lorektalen Karzinoms. Bei metastasierten

kolorektalen Karzinomen mit demWild-

typ des

K-RAS

-Onkogens kann Studien

zufolge die Kombination aus Cetuximab

und FOLFOX das Überleben verlängern.

Dies war die Rationale für eine Studie, die

untersuchen sollte, ob auch Patienten im

Stadium III von dieser Kombination pro-

fitieren. In der Phase-III-Studie wurden

krankheitsfreies und Gesamtüberleben

bei Patienten im Stadium III mit

K-RAS

-

Wildtyp verglichen, die adjuvant entwe-

der mit FOLFOX (n=+&+) oder mit FOL-

FOX plus Cetuximab (n=,#') behandelt

worden waren [$$]. Bei der geplanten In-

terimsanalyse zeigte sich kein Vorteil für

die Zugabe von Cetuximab. Das krank-

heitsfreie Überleben (DFS) war in den

beiden Gruppen nahezu gleich ("%,$*

mit FOLFOX vs. "(,(* mit der Kombi-

nation). Unter FOLFOX allein war das

Gesamtüberleben sogar etwas besser.

Zu moderaten und schweren Nebenwir-

kungen kam es mit Cetuximab deutlich

häufiger, weshalb in dieser Gruppe we-

niger Patienten alle geplanten Therapie-

kurse erhalten konnten. Aufgrund dieser

Interimsanalyse wurde die Studie vorzei-

tig abgebrochen.

Erhaltungstherapie mit Rituximab

halbiert das Rückfallrisiko bei

follikulären Lymphomen

Rituximab-Erhaltungstherapie über

' Jahre reduzierte in einer internatio-

nalen Phase-III-Studie bei Patienten

mit follikulären Lymphomen (FL), die

auf die initiale Chemotherapie ange-

sprochen hatten, das Risiko eines Rück-

falls um &#* ([$'],

.

Abb. 3

). Der Lei-

ter der Studie, Gilles Salles, Lyon, wies

darauf hin, dass es bei diesen Lympho-

men nach ( bis ) Jahren häufig zu Rück-

fällen kommt. In der Studie erhielten Pa-

tienten mit FL der Stadien III und IV, die

auf eine rituximabhaltige Induktionsthe-

rapie angesprochen hatten, entweder für

' Jahre Rituximab als Erhaltungsthera-

pie (n=&#&) oder keine weitere Behand-

lung (n=&$(). Nach einemmedianen Fol-

low-up von '& Monaten war es in der Ri-

tuximabgruppe bei $+* der Patienten

zu einer Progression gekommen, in der

1,0

0,8

0,6

0,4

0,2

0

Strati!zierte HR = 0,50

95% KI 0,39; 0,64

82%

p < 0,0001

66%

Rituximab-

Erhaltungstherapie

505 Patienten

Beobachtung

513 Patienten

Zeit (Monate)

0

6

12

18

24

30

36

Risikopatienten

Progressionsfreie Rate

505

513 469

411

289

195

82

15

472

443

336

230

103

18

Abb. 3

8

Rituximab-Erhaltungstherapie: signifikant verringertes Progressionsrisiko.

HR

Hazard Ratio,

KI

Konfidenzintervall

807

Der Onkologe 8 · 2010

|