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nicht bestätigt [(]. In mehr als +#* der

Fälle sind Patienten mit NSCLC Stadium

I durch alleinige Operation effektiv und

ausreichend behandelt. In $–'* der Fäl-

le kommt es allerdings zu einemZweittu-

mor im ersten Jahr nach der Operation.

In einer randomisierten, doppelblinden

Phase-III-Studie erhielten $&'' Patienten

mit NSCLC der Stadien IA und IB nach

der Operation entweder für % Jahre Selen

('## µg/Tag) oder Placebo. Nach medi-

an etwas mehr als vier Jahren wurde die

Studie allerdings abgebrochen, weil sich

gezeigt hatte, dass in der Placebogrup-

pe "+*, in der Selengruppe dagegen nur

"'* der Patienten progressionsfrei über-

lebt hatten (p=#,$&). Einen Zweittumor

hatten $,,* in der Selen- und $,%* in der

Placebogruppe entwickelt.

Chronische myeloische

Leukämie (CML) in der

chronischen Phase: Die Ära nach

Imatinib wird eingeläutet

Imatinib hat seine Effektivität und Über-

legenheit gegenüber den vorher zur Ver-

fügung stehenden Therapieoptionen bei

CML nachhaltig durch die eindrucksvol-

le Verbesserung der Behandlungsergeb-

nisse bewiesen:

F

Im Jahr '##$ erkrankten ca. %"## Pa-

tienten neu an CML, '(## starben

daran.

F

Im Jahr '#$# erkrankten ca. %+"# Pa-

tienten, und nur %%# starben dadurch.

Bei ungefähr einem Drittel der neu di-

agnostizierten CML-Patienten, die mit

dem BCR-ABL-Tyroskinaseinhibitor

Imatinib behandelt werden, kommt es

allerdings nach $' Monaten nicht zu ei-

ner kompletten zytogenetischen Remis-

sion (CCyR) mit Verschwinden des Phi-

ladelphia-Chromosoms, sie entwickeln

eine Resistenz gegen Imatinib und ha-

ben ein erhöhtes Progressionsrisiko. Die

CCyR ist ein guter Surrogatparameter

für das Langzeitüberleben von CML-Pa-

tienten. Die beiden Tyrosinkinaseinhibi-

toren (TKI) der zweiten Generation, Ni-

lotinib und Dasatinib, sind in den meis-

ten Fällen von Imatinibresistenz wirk-

sam und für die Zweitlinientherapie zu-

gelassen. Außerdem können sie bei Ima-

tinibunverträglichkeit eingesetzt werden.

Zwei auf der Tagung vorgestellte Phase-

III-Studien prüften Nilotinib bzw. Dasa-

tinib in der First-Line-Therapie der CML

im Vergleich zu Imatinib. In der einen

Studie wurde bei +%) Patienten Niloti-

nib in ' Dosierungen ((## oder %## mg

pro Tag) mit Imatinib %# mg täglich) ver-

glichen [%]. Primärer Endpunkt war das

molekulare Ansprechen (MMR: ≤#,$*

BCR-ABL) nach $' Monaten. Die MMR-

Rate betrug nach $ Jahr %%* bzw. %(* in

den beiden Nilotinibarmen vs. ''* im

Imatinibarm. Die $+-Monatsdaten bestä-

tigten die positiven Ergebnisse. Damit

zeigt Nilotinib ein besseres molekulares

Ansprechen als Imatinib mit entspre-

chend geringerem Progressionsrisiko. In

der zweiten Studie [&] erhielten &$, unvor-

behandelte Patienten entweder Dasatinib

($## mg täglich) oder wiederum %## mg

Imatinib. Primärer Endpunkt war hier

das bestätigte zytologische Ansprechen

(CCyR) nach $' Monaten, das unter Da-

satinib ""*, unter Imatinib nur ))* be-

trug (p=#,##)"). Solange noch keine ge-

eigneten Screening-Tools zur Prädiktion

des Ansprechens auf Imatinib zur Verfü-

gung stehen, sollten nach Auffassung von

Michael Mauro, Portland, der die Beiträge

diskutierte, die Zweitgenerations-TKI pri-

mär eingesetzt werden – ihre Zulassung

für die Erstlinientherapie vorausgesetzt.

Welche Substanz besser und nachhaltiger

wirksam ist, werde sich erst nach länge-

rer Beobachtung der Dauer des progres-

sionsfreien Intervalls im Vergleich zei-

gen. Die Patienten, die bereits auf Imati-

nib eingestellt seien, sollten allerdings bei

gutemAnsprechen und guter Verträglich-

keit auch damit weiter behandelt werden.

Eine Umstellung auf einen Zweitgenerati-

on-TKI solle hier erst bei Unverträglich-

keit oder Progression erfolgen.

Metastasierte Melanome:

Antikörper verlängert

das Überleben

In einer Phase-III-Studie erreichte der

neue Antikörper Ipilimumab bei Patien-

ten mit fortgeschrittenen, vorbehandel-

ten Melanomen deutlich höhere Überle-

bensraten als eine gp$##-Peptid-Vakzine

(

.

Abb. 1,

[)]). In einer Situation, in der

nur wenige Therapieoptionen zur Verfü-

gung stehen, konnte erstmals ein Über-

lebensbenefit gezeigt werden, resümier-

te Studienleiter Steven O’Day, Los An-

geles. Ipilimumab ist ein monoklonaler

Antikörper zur parenteralen Applikati-

on, der T-Zellen des Immunsystems ge-

gen Melanomzellen aktiviert. Die dreiar-

mige multizentrische Studie verglich bei

knapp "## Patienten Ipilimumab plus

Placebo, Ipilimumab plus gp$##-Vak-

zine und gp$##-Vakzine plus Placebo.

Die Vakzine, die ebenfalls T-Zellen sti-

muliert, war in vorausgegangenen Studi-

Anteil Überlebender

1,0

0,9

0,8

0,7

0,6

0,5

0,4

0,3

0,2

0,1

0

1

Überlebensrate

1 Jahr

44%

22%

24%

46%

25%

14%

Jahre

Ipi + gp100 (A)

Nur Ipi (B)

Nur gp100 (C)

Vergleich

A vs. C

0,68 0,0004

0,0026

0,66

B vs. C

HR p-Wert

2 Jahre

Ipi + gp100

403 Patienten

Ipi + Placebo

137 Patienten

gp100 + Placebo

136 Patienten

2

3

4

Abb. 1

8

Anteil Überlebender.

HR

Hazard Ratio,

Ipi

Ipilimumab,

gp100

gp100-Vakzine,

KI

Konfidenzin-

tervall

805

Der Onkologe 8 · 2010

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