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Grad I und II, ebenso Anämie, die aber

nur in weniger als *% Grad + erreichte.

Auch bei Mantelzelllymphomen [+]

sowie diffus großzelligen Lymphomen [*]

zeigte Ibrutinib hohe Ansprechraten bei

guter Verträglichkeit.

Wenn sich diese Resultate auch in Pha-

se-III-Studien bestätigen lassen, könnte

der schlechte Ruf von !(p- und !!q-De-

letionen der Vergangenheit angehören.

Aufgrund dieses deutlichen und dauer-

haften Ansprechens auch bei Patienten

mit weit fortgeschrittener Erkrankung ti-

tulierten Optimisten Ibrutinib bereits als

„das Imatinib der CLL“.

Multiples Myelom:

Überlebensvorteil mit

Pomalidomid

Für Patienten mit stark vorbehandeltem

und refraktärem multiplem Myelom gibt

es kaum wirksame Behandlungsoptio-

nen. Verschiedene Kombinationen mit

Dexamethason als Entzündungshemmer

oder Dexamethason allein und hoch do-

siert werden eingesetzt; eine Standardthe-

rapie gibt es nicht. Entsprechend führte

eine multizentrisch durchgeführte Phase-

III-Studie (MM-$$') mit dem neuen Im-

munmodulator Pomalidomid (POM) zu

besonderer Aufmerksamkeit, zumal eine

signifikante Verlängerung von progres-

sionsfreiem und Gesamtüberleben ge-

zeigt werden konnte. Zielkriterien waren

Sicherheit und Wirksamkeit der Kombi-

nation von Pomalidomid und niedrig do-

siertem Dexamethason (LoDEX) [%]

Die in die Studie eingeschlossenen +**

rezidivierten oder refraktären Patienten

hattenmedian * Vortherapien (! bis !() er-

halten. Sie wurden &:! randomisiert: Po-

malidomid (Tage !–&!) plus Dexametha-

son +$ mg (Tage !, #, !* und &&; POM/Lo-

DEX; ArmA) oder Dexamethason +$ mg

(Tage !–+, "–!& und !(–&$; Hi-DEX; Arm

B). Patienten über (* Jahre erhielten in

beiden Armen nur &$ mg Dexamethason.

Die Behandlung wurde bis zum Progress

oder inakzeptabler Toxizität fortgeführt.

Patienten imHi-DEX-Arm konnten nach

Progress Pomalidomid erhalten [%]. Nach

einem medianen Follow-up von !# Wo-

chen betrug das mediane progressions-

freie Überleben im Arm A !*,( vs. # Wo-

chen imArm B (HR=$,+*; p<$,$$!). Auch

die Interimsanalyse zum Gesamtüberle-

ben (OS) zeigte einen signifikanten Vor-

teil für die Kombination. Der Median war

hier noch nicht erreicht. ImHi-DEX-Arm

betrug es '+ Wochen (p<$,$$!). Signifi-

kant höher war auch die Gesamtansprech-

rate in Arm A (!%,%% vs. ',"%; p<$,$$!).

Unter Einbeziehung der Krankheitsstabi-

lisierungen ergab sich für die Therapiemit

Pomalidomid/Dexamethason in (#,!% vs.

*%,"% ein deutlicherer klinischer Nutzen.

Studienleiter Melethios Dimopoulos,

Athen, plädierte dafür, diese Behandlung

auch in früheren Therapielinien oder be-

reits „first line“ zu prüfen.

Situation verbessern für

Patientenmit erhöhtemRisiko

für Thromboembolien

Patienten mit Polycythämia vera (PV)

haben aufgrund der erhöhten Zellzahl im

Blut ein erhöhtes Risiko für thromboem-

bolische Komplikationen. Ihr Hämatokrit

ist ebenfalls erhöht. Den Resultaten einer

in Atlanta vorgestellten Studie zufolge ist

der Hämatokrit während einer PV-The-

rapie ein sinnvolles Zielkriterium: Ein

Hämatokrit zwischen +*% und *$% ist

demnach im Vergleich zu Werten unter

+*% mit einem +-fach höheren Risiko für

schwerwiegende thromboembolische Er-

eignisse verbunden [(].

Ungefähr bei einemDrittel der Patien-

ten, die schon einmal ein venöses throm-

boembolisches Ereignis (VTE) hatten,

kommt es innerhalb der folgenden !$ Jah-

re erneut zu einem solchen. Als derzeit

übliche Behandlungen stehen antikoagu-

lierende Substanzen wie Warfarin, Phen-

procoumon, Dabigatran und Rivaroxa-

ban zur Verfügung. Diese beugen zwar

Thrombosen wirksam vor, aber eine re-

gelmäßige Blutkontrolle und Dosisanpas-

sung ist erforderlich, und trotzdem be-

steht das Risiko von Blutungen.

Möglicherweise kann Apixaban hier

Abhilfe schaffen, da es anders als die er-

wähnten Medikamente nur den aktivier-

ten Faktor X hemmt. Im Gegensatz zu

Warfarin kann Apixaban in fixen Do-

sen appliziert werden. In einer dreiarmi-

98,7%

91,1%

p=0,02

ATRA-ATO

ATRA-Chemo

Gesamtüberlebenswahrscheinlichkeit

Monate seit Diagnose

100

75

50

25

0

0

12

24

36

48

60

Abb. 1

8

APL 0406 – Gesamtüberleben. Das Gesamtüberleben bei APL-

Patienten ist unter einer Therapie mit ATO plus ATRA signifikant länger als

unter ATRA plus Chemotherapie [1].

ATRA

All-trans-Retinsäure,

ATO

Arsentrioxid

Anteil Therapieversager

Zeit (Monate)

1,0

0,8

0,6

0,4

0,2

0,0

0

1

2

3

4

5

6

7

8

Del17p mit

üblicher Salvage-Therapie

Alle Pat. mit IR

Del17p mit IR

Ibrutinib + Rituximab (alle Pat.)

Ibrutinib + Rituximab (nur 17p )

Chemotherapie (1/p-Salvage-Pat.)

Pat. Versager Therapie

40

20

122

2

2

8/

Abb. 2

8

Zeit bis zumTherapieversagen unter der Therapie mit Ibrutinib

plus Rituximab imVergleich zu einer bisher üblichen Chemo-/Immunthera-

pie bei vorbehandelten Patienten mit 17p-Mutation [3].

IR

Rituximab,

Pat.

Patienten

320 |

Der Onkologe 4 · 2013

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