Dr. Annette Junker - Medizinjournalistin, Medical Management - page 3

0
Verstorben (%)
1 2
0
10
20
30
40
50
3 4 5 6 7
Jahre seit Randomisierung
Patienten (n)
392 vs. 443 Brustkrebstodesfälle
RR=0,88 (95%-KI 0,77-1,01; p=0,05)
p=0,06
8 9 10 11 12 13 14 15
2p = 0,06
24%
21%
5 Jahre
5 Jahre
3485
3468
3399
3384
3293
3275
3145
3143
2981
2972
2748
2753
2482
2474
2206
2207
1785
1804
1347
1419
1013
1066
743
794
520
551
334
369
207
226
116
130
10 Jahre
10 Jahre
Abb. 1
8
Eine Behandlung mit Tamoxifen über 10?Jahre oder länger ist imVergleich zur 5-jährigen
Therapie für Frauen mit ER
+
-Brustkrebs lebensverlängernd [7]
Hazard Ratio = 0,78; 95%-KI 0,65-0,95
Log-rank-Test p-Wert = 0,0067
Medianes PFS
Everolimus: 7,00 Monate; 95%-KI 0,65-0,95
Placebo: 5,78 Monate; 95%-KI 5,49-6,90
Noch einem Risiko ausgesetzte Patienten (%)
Everolimus
Placebo
100
80
60
40
20
0
0 6 12 18 24 30 36 42 48 54 60 66 72 78 84 90 96
98 78 54 40 35 26 18 14 14 9 5 4
4 7 10 12 16 19 23 26 38 49 64 85 109
138 177
202
253 285
102
284 259 233 200 161 126
Wochen
Wahrscheinlichkeit (%)
Zensierende Zeiten
Everolimus (n/N = 196/284)
Placebo (n/N = 219/285)
Abb. 2
8
BOLERO-3-Studie: primärer Endpunkt. Progressionsfreies Überleben nach lokalem Assess-
ment. Durch eine Hemmung des mTOR-Signalwegs mit Everolimus kann dieWirksamkeit der Kom-
bination aus Trastuzumab und Vinorelbin bei Frauen mit fortgeschrittenem HER2
+
-Brustkrebs signifi-
kant gesteigert werden [8]
Sorafenib verdoppelt das
progressionsfreie Überleben
bei Schilddrüsenkarzinomen
Differenzierte Schilddrüsenkarzinome
machen ca. 85% dieser Tumoren aus. Mit
der Standardtherapie aus Operation und
anschließender Radiojodtherapie wird
eine hoheHeilungsrate erreicht. Allerdings
entwickeln ca. 5–15% der Patienten eine
Radiojodresistenz. Docetaxel, als bisher
einziges für diese Indikation zugelassenes
Medikament, wird wegen geringer Effek-
tivität und hoher Toxizität nicht standard-
mäßig eingesetzt. Eine Phase-III-Studie, in
die 417 Patienten mit metastasierten, ra-
diojodresistenten differenzierten Schild-
drüsenkarzinomen eingeschlossen wur-
den, prüfte im randomisierten Setting So-
rafenib vs. Placebo [4]. Nach Krankheits-
progressionwar den Placebo-Patienten ein
Crossover in den Sorafenib-Arm erlaubt.
Inzwischen wurde der primäre Endpunkt,
das mediane progressionsfreie Überle-
ben, erreicht, das mit Sorafenib 5 Mona-
te länger war als im Placebo-Arm (10,8 vs.
5,8 Monate; HR 0,58; 95%-KI 0,45–0,75;
p<0,0001). Auch die Gesamtansprechra-
te war unter Sorafenib mit 12,2%vs. 0,5%
signifikant höher p<0,0001). Die Verträg-
lichkeit bzw. die Toxizitäten entsprachen
dem bekannten Profil von Sorafenib. Be-
sonders Hand-Fuß-Syndrom, Diarrhö,
Alopezie und Rash waren aber supportiv
zu beherrschen. Weitere Subgruppenana-
lysen sollen zeigen, welche Patienten evtl.
besonders von Sorafenib profitieren.
Zehn Jahre Tamoxifen ist
besser als 5 Jahre
Bei Frauen mit hormonempfindlichem
Brustkrebs reduzieren 5?Jahre Tamoxi-
fen adjuvant das Risiko, in den nächs-
ten 15?Jahren an Krebs zu sterben, um ein
Drittel. Einiges deutete darauf hin, dass
eine längere endokrine Therapie sinn-
voll sein könnte, aber es blieben Zweifel,
ob dies nötig und vertretbar ist. Die bri-
tische aTTom-Studie konnte zeigen, dass
eine 10-jährige adjuvante Behandlung mit
Tamoxifen einen größeren Schutz gegen
späte Rückfälle und Tod durch Brustkrebs
bringt als eine 5-jährige Therapie.
Zwischen 1991 und 2005 wurden in
Großbritannien knapp 7000 Frauen, die
bereits 5?Jahre Tamoxifen erhalten hatten,
für weitere 5?Jahre lang mit Tamoxifen
oder Beendigung der Behandlung rando-
misiert [5]. Die Compliance war gut, und
75% der Frauen imZehnjahres-Arm nah-
men Tamoxifen dann auch noch länger
ein. Im Zehnjahres-Arm traten weniger
Rückfälle auf (16,7% vs. 19,3%). Die län-
gere Behandlung reduzierte auch das Ri-
siko, an Brustkrebs zu sterben [404 vs. 452
Todesfälle nach Rückfall; p=0,05; RR?1,03
(0,84–1,27) während der Jahre 5–9 und
0,86 (0,75–0,97) danach;
.?
Abb. 1
]. Trotz
deutlich gesteigerter Inzidenz von Endo-
metriumkarzinomen überwiegt der Nut-
zen der längeren Therapie die Risiken ein-
deutig, so das Resümee der Autoren.
Neues zumMammakarzinom
Hemmung des m-TOR-Pathways in
Kombination mit Chemotherapie
bei Trastuzumab-Resistenz sinnvoll
Bei HER2-positivem fortgeschrittenem
Brustkrebs und Rezidiv oder Progression
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Der Onkologe 10 · 2013
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